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CO2-Kompensation von Drucksachen

Windpark in Xinyang, China

Verfasser: Holger Schürmann

Berater Betriebswirtschaft und Umwelt der pXmno

02.09.2020

Der Klimaschutz ist eine der größten umweltpolitischen und wirtschaftlichen Herausforderungen der Gegenwart. Die Folgen einer weiter ungebremsten Erderwärmung bergen hohe wirtschaftliche Risiken. Der Schutz des Klimas ist gegenwärtig für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft eine der zentralen Zukunftsfragen. Viele Unternehmen prüfen daher, wie sie ihre Produktion klimafreundlicher gestalten können. Diesen Anspruch geben sie auch an ihre Lieferanten weiter. Für viele Kunden der Druckindustrie sind daher klimaneutral hergestellte Druckprodukte ein wesentliches Vergabekriterium für den Druckauftrag. Kein Wunder, dass die Nachfrage nach klimaneutral hergestellten Druckprodukten in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen ist.

Jede Druckproduktion verursacht CO₂-Emissionen

Bei der Produktion von Druckerzeugnissen werden zwangsläufig direkt und indirekt CO₂-Emissionen erzeugt. Dazu gehören insbesondere die eingesetzten Materialien aber auch die Produktionsmaschinen, die Logistik sowie die Entsorgung und das Recycling von Produktionsabfällen. Selbst, wenn ein Betrieb mit Ökostrom produziert und nach einem anerkannten Umweltmanagementsystem wie z.B. ISO 14001 arbeitet, fallen bei der Produktion von Drucksachen noch CO2-Emissionen an.
Aus Klimaschutzperspektive sollten Treibhausgase bzw. CO2-Emissionen – wo immer möglich – bereits im Ansatz vermieden bzw. reduziert werden. Doch auch bei unvermeidbaren Emissionen besteht eine Option zum Klimaschutz – die der Klimaneutralität.
Dem Prinzip der Klimaneutralität liegt die Grundidee der Klimabalance zu Grunde: Treibhausgase haben eine globale Schädigungswirkung – für den Klimaschutz ist es irrelevant, wo Emissionen entstehen bzw. vermieden werden. Hieraus ergibt sich die Möglichkeit, unvermeidbare Emissionen von Treibhausgasen an einem Ort durch zusätzliche Klimaschutzmaßnahmen an einem anderen Ort zu neutralisieren. Hierzu muss zunächst der CO₂-Fußabdruck des Produktes/der Dienstleistung ermittelt werden.

CO₂-Ausgleich

Um einen CO2-Ausgleich von Produkten und Dienstleistungen zu ermöglichen, wurden bereits im Kyoto-Protokoll von 1997 drei Verfahren definiert, mit denen ein Ausgleich von CO2-Emissionen vorgenommen werden kann. Die sogenannten „Kyoto-Mechanismen“ oder „Flexible Mechanismen“. Das bekannteste der drei Instrumente ist der Emissionshandel. Er erlaubt es Industrieländern, untereinander mit Emissionsrechten zu handeln. Des Weiteren gibt es die „Joint Implementation“. Hierunter fallen Projekte, die partnerschaftlich zwischen zwei Industrieländern durchgeführt werden, die sich beide unter dem Kyoto-Protokoll auf ein Emissionsreduktionsziel verpflichtet haben.
Der letzte der drei Mechanismen, der „Clean Development Mechanism“ funktioniert ähnlich wie „Joint Implementation“. Der wichtigste Unterschied ist jedoch, dass CDM-Projekte in einem Entwicklungsland ohne Reduktionsverpflichtung durchgeführt werden. Ziel dieser Projekte ist nicht nur, die Emissionsreduktionen kostengünstiger zu machen, sondern auch, Entwicklungsländern beim Aufbau einer klimafreundlichen Wirtschaft durch Technologietransfer zu unterstützen. Diese CDM-Projekte werden auch beim freiwilligen Emissionshandel, wie er in der Klimainitiative der Verbände Druck und Medien angeboten wird, genutzt.

Klimarechner der Verbände Druck und Medien

Mit dem speziell für die Druckindustrie entwickelten Klimarechner der Verbände Druck und Medien, der bereits seit über 10 Jahren am Markt etabliert ist, lassen sich für Druckprodukte schnell und einfach die CO₂-Emissionen der Produktion ermitteln und über Klimaschutzzertifikate (CDM-Projekte) ausgleichen.

Klimainitiative Logo

Logo der Klimainitiative der Verbände Druck- und Medien

Zunächst muss der CO₂-Fußabdruck des Druckproduktes ermittelt werden. Durch die Eingabe weniger Eckdaten des Kundenauftrags können Sie mit dem Klimarechner den CO₂-Fußabdruck des jeweiligen Produktes nach den Vorgaben der strengen DIN/ISO 14040, 14044 sowie der DIN/ISO 16759 berechnen. Alternativ kann der Klimarechner per Schnittstelle auch an verschiedene Kalkulationsprogramme angedockt werden. Dann berechnet Ihr MIS den CO₂-Fußabdruck automatisch mit.
Entscheidet sich Ihr Kunde für die CO2-Kompensation seines Druckproduktes, erwerben Sie für Ihren Kunden ein CDM-Projektanteil, welche bei der Klimainitiative grundsätzlich nach dem Gold Standard zertifiziert sind. Der Gold Standard ist der führende unabhängige Qualitätsstandard für Klimaschutzprojekte. Er wird von über 60 Nichtregierungsorganisationen unterstützt und nur an Projekte vergeben, die nachweislich zur Reduktion von Treibhausgasen führen und gleichzeitig gut für die lokale Umwelt und soziale Belange der Bevölkerung sind. Alle ausgewählten Kompensationsprojekte unterliegen der Kontrolle des WWF und des Bundesumweltministeriums. Alle in der Klimainitiative angebotenen Projekte unterstützen auch mindestens zwei der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung der Agenda 2030 der internationalen Staatengemeinschaft. Weitere Informationen zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) finden Sie hier.

Projektbeispiel

Beispiel eines Gold Standard-Projektes der Klimainitiative mit der Unterstützung von drei Zielen der SDGs: das Aufforstungsprojekt „Kikonda Forest Reserve“ (KPR) in Zentral-Uganda als PDF-Download.

Klimaschutzprojekt Uganda

So erhält Ihr Kunde am Ende ein klimaneutrales Druckprodukt, das mit einem CO₂-Zertifikat für ihn und seine Kunden als solches gekennzeichnet ist. Für jeden Ihrer klimaneutralen Aufträge wird Ihnen dazu das Logo „CO₂-klimaneutral gedruckt“ zur Verfügung gestellt. Das Logo ist dank einer Ident-Nummer immer individuell:

Klimainitiative Beispiel Identnummer

Produktlabel mit ID-Nr. zur Nachverfolgung der Kompensationsmaßnahme

Auf der Projektwebsite www.klima-druck.de kann jeder Interessierte die ID-Nr. eingeben und so das Engagement für die Umwelt nachvollziehen.

Zunehmend wollen Druckereien nicht nur ihren Kunden CO₂-freie Druckprodukte anbieten, sondern als Druckerei ein außergewöhnliches Zeichen für ihr Umweltengagement setzen. Dafür können Sie mit dem Klimarechner auch Ihren kompletten Betrieb klimaneutral stellen lassen. Für diesen Unternehmensfußabdruck (Corporate Carbon Footprint, CCF) stehen Ihnen in der Klimainitiative zwei Möglichkeiten offen:

  • Zum einen die Energiebilanz (Scope 1+2 des Greenhousegasprotokols)
  • Zum anderen eine Bilanz des gesamten Standorts (Scope 1+2+3 des Greenhousegasprotokols).

Egal, für welchen Weg Sie sich entscheiden, die Berater der pxmno unterstützen Sie gerne bei Ihrem Engagement für den Klimaschutz.

Titelfoto: Photo by Vista Wei on Unsplash

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